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Die FUJIFILM Europe GmbH wird eine neue Software-Version einführen mit der neuen Funktion der Charakterisierung von Kolon-Polypen basierend auf einer Form der Künstlichen Intelligenz (KI) namens Deep Learning. Die FUJIFILM Corporation hat bereits im Februar 2020 ein CE-Zeichen für die vorherige Software-Version zur Detektion von Kolon-Polypen erhalten – beide Funktionen, Detektion und nun neu Charakterisierung, tragen den Namen CAD EYE™ (1*).

Die neue Charakterisierungs-Funktion von CAD EYE wird zusammen mit der Detektions-Funktion von Kolon-Polypen mit der Software EW10-EC02 und der kompatiblen Erweiterungseinheit EX-1 in Kombination mit dem Fujifilm ELUXEO 7000 System und den Koloskopen der 700er Serie verfügbar sein. Fujifilm hat bereits die CE-Kennzeichnung für diese neue Software EW10-EC02 erhalten.
CAD EYE wurde ursprünglich entwickelt, um die Detektion von Kolon-Polypen, basierend auf KI-Technologie, in Echtzeit zu unterstützen. Wenn ein verdächtiger Polyp innerhalb des endoskopischen Bildes erkannt wird, zeigt ein Erkennungsfeld den Bereich an, in dem der verdächtige Polyp erkannt wurde, begleitet von einem Tonsignal. Die neue CAD EYE Charakterisierungsfunktion unterstützt Ärzte, indem sie eine histologische Prognose vorschlägt und anzeigt, ob der verdächtige Polyp im Bild hyperplastisch oder neoplastisch ist.
CAD EYE funktioniert während der normalen Endoskopie und benötigt keine komplizierte Technik oder zusätzliche Schritte wie eine Vergrößerung oder Standbilder. Vor CAD EYE hat Fujifilm bereits zwei Bildverarbeitungstechnologien namens Linked Color Imaging (LCI) und Blue Light Imaging (BLI) entwickelt, die dank der spezifischen Wellenlängen des Lichts zusätzlich bei der Detektion und Charakterisierung unterstützen (2*). Fujifilm hat diese Idee auf die CAD EYE Entwicklung angewandt, daher werden die Funktionen von CAD EYE automatisch abhängig davon aktiviert, in welchem Modus man gerade ist. Die CAD EYE Detektion wird aktiviert, wenn Ärzte im Weißlicht- oder LCI Modus agieren. Es wird automatisch zur CAD EYE Charakterisierung gewechselt, wenn der Licht-Modus zu BLI wechselt. CAD EYE kann ganz einfach per Knopfdruck am Endoskop aktiviert oder deaktiviert werden, was wichtig sein kann, wenn die Funktion nicht länger gebraucht wird, zum Beispiel während therapeutischer Eingriffe.
Es wurde eine benutzerfreundliche Oberfläche angestrebt, die die Augenbewegungen des Operateurs auf ein Minimum reduziert, indem sie das Charakterisierungsergebnis und das Erkennungsfeld im endoskopischen Bild anzeigen. Die Anzeige der Position, auf die CAD EYE sich fokussiert, sieht man direkt neben dem klinischen Bild.
CAD EYE Charakterisierung (Die folgenden Bilder wurden modifiziert und dienen ausschließlich der Illustration)


„Die Anzahl der Endoskopiker zu erhöhen, die in der Lage sind, Kolon-Polypen richtig zu entdecken und zu charakterisieren ist eines der wichtigsten Aufgaben in der Gastroenterologie“, sagt Prof. Helmut Neumann, Leiter Interdisziplinäre Endoskopie der Universitätsmedizin Mainz. „Mit der Kombination der CAD EYE Detektions- und Charakterisierung-Funktion könnte die Lernkurve in Koloskopien immens verbessert werden. Mit Hilfe der CAD EYE Detektionsfunktion können wir möglicherweise die Adenomdetektionsrate erhöhen, und selbst diejenigen, die keine Endoskopie-Experten sind, können auf dem Weg zu diesem Level unterstützt werden. Die CAD EYE Charakterisierungs-Funktion hat das Potential die Kosten der Histopathologie zu senken, indem die Anzahl der unnötigen Biopsien gesenkt werden, die während der endoskopischen Eingriffe entnommen werden. Es ist hilfreich, dass CAD EYE mit jedem Koloskop aus der ELUXEO 700er Serie, das bereits auf dem Markt ist, funktioniert und es benötigt keine zusätzlichen zu aktivierenden Funktionen, wie zum Beispiel eine Vergrößerung. Endoskopiker können ihr Endoskop wie gewohnt nutzen und werden dabei unmittelbar durch dieses leistungsstarke Tool unterstützt.“
Für detaillierte Informationen zur Bedienung und Sicherheitsmaßnahmen, nutzen Sie bitte die Bedienungsanleitung. Für weitere Anfragen, kontaktieren Sie bitte die entsprechende Fujifilm Niederlassung oder den autorisierten Distributor des jeweiligen Landes oder der jeweiligen Region.
Hintergrund:
Darmkrebs ist nach Lungenkrebs und Brustkrebs die dritthäufigste Krebsart, gemessen an der Zahl der Fälle, und die zweithäufigste Krebstodesursache nach Lungenkrebs (*3). Um die Häufigkeit von Krebs zu reduzieren, gilt die Koloskopie weithin als Goldstandard für den Nachweis von Dickdarm-Neoplasien. Es wird angenommen, dass eine akkurate endoskopische Diagnose von Polypen im Darm die Anzahl unnötiger Polypektomien verringern kann, was zu einer Verringerung der medizinischen Kosten führt. Jedoch gibt es eine Diskrepanz in der diagnostischen Fähigkeit von Spezialisten in der Endoskopie und den Nicht-Spezialisten. Diese Diskrepanz zu verringern ist eines der Hauptthemen im Bereich der Gastroenterologie. (4*, 5*)
Fujifilm arbeitet an der Entwicklung einer einzigartigen Sammlung von Bildverarbeitungstechnologien und setzt die Entwicklung der praktischen Anwendung der KI-Technologie fort. Fujifilm wird auch weiterhin eine breite Palette von Produkten und Dienstleistungen entwickeln und anbieten, die die Bedürfnisse der Spitzenmedizin in verschiedenen Bereichen erfüllen und dazu beitragen, die klinische Arbeit zu rationalisieren, die Qualität der medizinischen Versorgung zu verbessern und die Gesundheit der Menschen zu erhalten und zu stärken.
(1*) Fujifilms Markenname der Funktion zur Unterstützung der computergestützten Diagnose (CAD) in der Endoskopie unter Verwendung von KI-Technologien. Fujifilm hat den Schutz der Marke CAD EYE angemeldet.
(2*) BLI Portal www.bli.eu/about-multi-light/about-lci/
(3*) Datenbank der WHO www.who.int/news-room/fact-sheets/detail/cancer
(4*) Ladabaum U, Fioritto A, Mitani A, et al. Real-time optical biopsy of colon polyps with narrow band imaging in community practice does not yet meet key thresholds for clinical decisions. Gastroenterology 2013;144:81–91.
(5*) Rees CJ, Rajasekhar PT, Wilson A, et al. Narrow band imaging optical diagnosis of small colorectal polyps in routine clinical practice: the Detect Inspect Characterise Resect and Discard 2 (DISCARD 2) study. Gut 2017;66:887–95